Reinigung von vorn und hinten

„Auf einem Bein steht es sich schlecht“, so weiß es der Volksmund. Für eine gründliche Reinigung eines Subs bedeutet dies, dass, wenn eine Haarwäsche nötig ist, nicht nur das Kopfhaar, sondern auch das Gesicht tüchtig eingeseift werden müssen. Man kann es aber auch noch anders sehen: Wahre Sauberkeit kommt von innen. Also wird der Sub nicht nur äußerlich gewaschen, sondern auch von innen, und zwar von beiden „Enden“.

Das eben Geschriebene auf einen Besuch bei Lady Velvet Steel übertragen bedeutet, dass ich damit rechnen darf, dass ich äußerlich und innerlich mit einer Menge an Seife behandelt werde, die das allgemein übliche Maß „etwas“ überschreitet. Nunja, diese Erfahrung (und Hoffnung meinerseits), dass darf ich sagen, wurde erfüllt. Aber es gibt ja noch das sogenannte „Kopfkino“, in welchem manchmal seltsame „Filme“ gegeben werden, z. B. die Vorstellung, dass eine gandenlose Meisterin auch die Augen einseift, indem keilförmige Splitter, die von einem Seifenstück abgetrennt werden, unter die Augenlider des Subs geschoben werden. Diese Vorstellung ist interessant, solange man es nicht erleiden muss. Trotzdem äußerte ich vor meinem Besuch in Berlin diesen Wunsch. Eine Rückfrage der Meisterin, ob ich das schon einmal probiert habe, zeigte mir, dass es auch für eine erfahrene Meisterin zuweilen noch Neues und zugleich Bizarres gibt. Ich bejahte die Frage. Nun lief die Zeit bis zu meinem Besuch in Berlin. Es wird die zweite Sitzung bei Lady Velvet Steel sein.

16:00 Uhr, ich werde eingelassen. Sofort geleitet man mich in das Zimmer, welches das rote Zimmer genannt wird. Die dominierenden Farben der Ausstattung sind rot und schwarz. Der farbliche Rahmen passt zu meinen Höllenqualen, die ich erwarte und zugleich fürchte. Ein Vorgespräch findet statt, während dessen die Meisterin Seifenflocken in Wasser löst und die seifig-trübe Flüssigkeit in eine elegante Karaffe abfüllt. Die ebenfalls bereitliegenden Utensilien (verschiedene, schon tagelang in Wasser eingeweichte Seifen, ein kleiner Krauthobel (um Seifenflocken zu erzeugen) und ein Schneidbrett mit Messer zur Herstellung der besagten Seifensplitter sowie diverse Schläuche für die Analwaschung lassen mich langsam schaudern. Mir werden seitens der Meisterin (ganz ohne besondere Aufregung, sondern mit bewundernswerter Abgeklärtheit und zuweilen kühl-professionellem Lächeln, die Utensilien erklärt. Besonders wird auf die Seifensplitter und die eingeweichte Seife (Dove und Cleopatra) hingewiesen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Mund, wenn Zähne, Zunge und Gaumen von zähem Seifenbrei überzogen sind, der sich auch nach langem Ausspülen nur unvollständig entfernen lässt und stunden-, manchmal tagelang zu spüren bzw. zu schmecken ist… Wir unterhalten uns. Die Pläne der Meisterin stehen aber fest, da bin ich mir sicher. Zur Behandlung ist im Vorfeld Einiges an Fantasien und Möglichkeiten ausgetauscht worden. Auch ich bereichere den Gabentisch mit den von mir vorbereiteten Seifen, darunter Rasierseife, die, in kleine Stücke geschnitten und in kochendem Wasser gelöst, eine nunmehr pastöse Mischung ergeben, die grandiose Bildung steifen Schaumes erwarten lässt. Die Meisterin gibt mir zu verstehen, dass sie sich, nachdem ich den Tribut entrichtet habe, zurückziehen werde, um sich vorzubereiten und ich Gelegenheit erhalte, mich zu entkleiden. Ich tue wie angewiesen. Zur Erinnerung mache ich mir ein Foto von den Utensilien (das war dankenswerterweise ausdrücklich durch die Meisterin erlaubt worden). Diese Utensilien werden gleich, von geübter Hand geführt, auf mich einwirken. Dabei fällt mein Blick auf ein grünes Blatt Papier, Format A4. In feiner Handschrift, fast normgerecht, so wie man noch vor zwanzig Jahren Stücklisten zu technischen Zeichnungen verfasst hat, sind dort die einzelnen Phasen meiner Behandlung mit Freiräumen zum Abhaken aufgelistet. Das also steht mir bevor… Wird das Blatt von oben abgearbeitet? Dann steht mit gleich zu Beginn das Einsetzen der Seifensplitter in die Augen bevor. Götter, steht mir bei!

Die Meisterin tritt ein. Ich habe mich auf einen Stuhl zu setzen, welcher es erlaubt, in aufrechter Stellung des Oberkörpers Arme und Beine zu fixieren. Der Stuhl steht in einem kleinen, aufblasbaren Bassin. Zudem wird der Hals in eine Art Halskrause oder Schelle, die in einer senkrechten Führung exakt in der Höhe positioniert werden kann, eingespannt. Mein Hals wird mit einem Handtuch gepolstert. Die Position ist keineswegs unangenehm (so verrückt das klingt). Auch die Anweisungen der Meisterin sind nicht wild und vulgär, sondern klar und kultiviert. Nun also ist mein Kopf eingespannt, ich erwarte, wie die Finger der Meisterin die Seifensplitter meinen Augen näher bringen und einsetzen… Aber nein, es wird mit einer intensiven Waschung des ganzen Körpers, von oben nach unten, begonnen. Ich schließe die Augen und lasse geschehen (was will ich auch tun). Die Meisterin gießt etwas Wasser über meinen Schädel und beginnt sofort mit einem oder zwei Seifenstücken die Reinigung, indem die Seife in mein Haar gerieben und dort quasi zum Leben erweckt wird. Auch Flüssigseife kommt wohl zum Einsatz. Die intensiver werdenden Schaumberge lassen sich erahnen und in den Ohren spüren. In groben Zügen kommentiert die Meisterin ihre Handlungen. Ich weiß, all das ist nur ein Vorgeschmack (auch im wahrsten Sinne des Wortes!) auf das, was noch kommt. Die Finger massieren die Seife auch in die Augenlider und schenken dem Lidspalt besondere Beachtung. Ich verspüre aber noch kein Brennen. Das Verlangen, das Antlitz der Meisterin, Ihre strengen, aber auch gütigen Augen zu sehen, lässt mich die Augen öffnen. Sofort spüre ich das obligatorische, aber nicht extreme Brennen. Welch Anblick! Wahre Eleganz. Und sofort trifft eine Ladung Seife, besser das in kreisenden Bewegungen geführte Seifenstück, meine Augen, was das Brennen verstärkt. Ich schließe die Augen. „Nun müsste es aber brennen“ äußert die Meisterin erwartungsvoll, was ich bejahe. Die Waschung, immer noch das Vorspiel, wird fortgesetzt. In mir steigt die Erregung, was es in den Augen der Meisterin offensichtlich sinnvoll erscheinen lässt, sich der Reinigung des Unterleibes zuzuwenden. Die Erste Phase der Reinigung nähert sich dem Ende, was aber nur bedeutet, dass die eigentlich, wirklich einprägsame Behandlung noch bevorsteht.

Es wird mir ein Glas an den Mund gesetzt mit der Aufforderung zu trinken, da ich durstig sein müsse. Es ist Seifenwasser, welches ich hinunterschlucken muss (klingt schlimmer als es ist). Nunmehr wird es ernster, da mit größerem Anpressdruck das Seifenstueck über den Kopf bewegt wird, was die Schaummenge ansteigen lässt (oder „wissenschaftlich“ ausgedrückt: der Masseverlust des Seifenstücks je Zeiteinheit und Oberflächeneinheit des Kopfes nimmt zu). Nunmehr wird auch die Nase gefüllt. Schließlich kann ich nur noch durch den Mund Atmen, was als logische Konsequenz zu Folge hat, dass durch den zumindest ab und zu geöffneten Mund mehr und mehr Seife in die Mundhöhle gelangt. Der Speichelfluss tut sein übriges, dass ich mich nicht anders behelfen kann, als die Masse herunterzuschlucken. Das ist wirklich übel, aber unvermeidbar. Ausspucken kommt als ekelhaftes Verhalten nicht in Frage und zöge den berechtigten Zorn der Meisterin auf mich, den ich nicht erleben möchte, erst recht nicht in der Situation, in der ich mich befinde… Das ich nun wieder durch den Mund atmen kann, bleibt der Meisterin nicht verborgen. „Mund auf!“ lautet ihr Kommando und sofort wird ein Stueck Dove Seife eingeschoben (die eigenartige Form kann ich mit dem Mund erspüren, auch der eher milde Geschmack deutet auf weiße Dove Seife hin). Das Seifenstück bleibt nicht an Ort und Stelle, sondern wird hin und her bewegt, was die Seifenmenge im Mund exponentiell anwachsen lässt. Nach vielleicht einer Minute erfahre ich die Gnade, dass ich den Mund ausspülen darf, natürlich mit Seifenwasser, was ich aber als echte Gnade empfinde. Mehrfach nun wiederholen sich Einseifungen von Haar, Gesicht, und Mund. Es ist nutzlos, die Augen öffnen zu wollen, auch mehrfaches Öffnen und Schließen genügen nicht, um die dicke Schaumsicht zu durchstoßen. Was man sieht, ist eine Wand aus Schaum.

Trotz der seifengefüllten Ohren kann ich vernehmen, wie die Meisterin mitteilt, dass sie anderen Damen ankündigt habe, dass sie heute eine etwas seltsame Vorliebe eines Klienten befriedigt. ‚Oh, ich werde zum Ausstellungsobjekt‘ schiesst es mir durch den Kopf. Es dauert nicht lange und eine weitere Dame betritt den Raum. „Ja, das sieht ja gut aus. Und soviel Seife, der Arme muss ja wirklich leiden.“ höre ich die Dame ausrufen. Beide Damen lachen. In mir steigt das Verlangen, eine Blick auf die Dame zu werfen. Trotz der Seife, die die Augen bedeckte, gelang es mir, einen etwas verschwommenen Blick auf die Dame zu werfen. Ihr höchst kultiviertes Erscheinungsbild belohnte für das heftige Brennen in den Augen. Offensichtlich bemerkte die Meisterin, dass es mir gelang, die Augen zu öffnen, was damit quittiert wird, dass mir eine Extradosis Seife in die Augen gefördert wird. Die hinzugekommene Dame gibt Ihrem Entzücken Ausdruck, dass ich so streng behandelt werde, bedauert aber auch, dass sie nicht länger bleiben könne, da sie auch einen Klienten zu bedienen habe. Nunmehr wird noch die Rassierseife ausprobiert, die ich mitgebracht habe. Da der Kopf schon mit Schaum restlos bedeckt ist, kann ich nichts sehen. Es ist aber zu spüren, dass sich nun noch dickere Schichten cremigen Schaums ausbreiten. Das schon seit einigen Minuten vernehmbare Brennen auf der Gesichtshaut wird etwas stärker und ein Wärmegefühl kommt auf, was wohl mit der thermisch dämmenden Wirkung dieser Schaummassen zu erklären ist. Nunmehr habe ich das Gefühl für Zeit verloren, ich lebe nur im Schaum und im Jetzt…

Plötzlich werde ich von der Seife im Mund befreit und ich darf den Mund mit Seifenwasser ausspülen, welche Labsal! Auch das Gesicht wird abgewischt. Dass die Nase noch seifengefüllt bleibt, stört mich nicht. Was bedeutet diese Milde? Nein, die Behandlung wird fortgesetzt. Schließlich werden die Seifensplitter herangebracht. Ohne viel Aufhebens ergreifen die zarten Fingerspitzen der Meisterin meine Lider, ziehen diese etwas und ruck zuck werden die Seifensplitter eingeschoben. Ein wildes Brennen, verbunden mit Tränenfluss, setzt ein. Die Augen offen zu halten, ist mir nicht möglich. Wie lange ich in diesem hilflosen Zustand verharren musste, weiß ich nicht zu sagen. Jedenfalls kommt der Moment, dass ich aus der Fixierung gelöst werde. Man kündigt an, die Behandlungen im Bad fortzusetzen. Ich werde an die Hand genommen und zärtlich ins Bad geführt. Die Fürsorge der Meisterin beschämt mich beinahe. Womit verdiente ich das? Ich versuche aber die tränengefüllten Augen zu öffnen, was gelingt, sodass ich selbst den Weg zu finden in der Lage bin. (Trotzdem danke ich der Meisterin hiermit nachträglich für ihre Güte, mich geleitet zu haben.) Im Bad angekommen, habe ich mich hinzuknieen. Was das zu bedeuten hat, kann ich erahnen. Ja, jetzt kommt die Analbehandlung… Ich erkennen, wie die Meisterin eine aufgezogene Spitze, etwa 50 ml, bei sich führt. In wenigen Sekunden bin ich um eine Ladung hochkonzentrierte Seifenlauge reicher. Ich muss in dieser Stellung verharren, da schnell ein halbiertes Stück Dove Seife folgt. Da ich mit dieser Form der Seifenbehandlung nicht ganz unerfahren sind, kann ich die Handlungen der Meisterin genießen.

Nicht nur von hinten kommt die Seife, wieder habe ich den Mund zu öffnen, um ein weiches Seifenstück aufzunehmen. Und weitere Seife wird herangebracht, um wieder Haare und Gesicht abzurubbeln. Schnell baut sich wieder eine dichte Schaumschicht auf. Ich atme Schaum durch die Nase. Was soll ich machen? Auf die Seife folgt Rasierschaum (eine Behandlung, ich mag, weil in Sekundenschnelle eine vollständige Einseifung bis zur Unkenntlichkeit möglich wird). Seife mischt sich mit Rasierschaum und wird einmassiert… Nunmehr kommt noch eine Lage eines besonderen Schaums, welche die Meisterin aus Hammam-Seife mithilfe eines sog. Schaumbeutels fabriziert. In bin gehüllt in eine Wolke zarten Schaums. Wieder werden Fotos gemacht. Ich möchte nicht unhöflich sein und versuche die Augen zu öffnen, als ich fotografiert werde. Der steife Schaum verhindert, dass zuviel Seife in die Augen gerät, nur ist eben die Schaumschicht recht dick… aber ein Augen durchbricht den Schaum und sieht, wie die Meistrin meisterhaft mit dem Fotoapparat hantiert. „So, nun noch mal den Hintern zu mir“, ich erhalte die dritte Ladung, diesmal wieder Seifenlauge. Das Eindringen der Lösung kann ich deutlich spüren, allerdings kann ich nicht behaupten, dass dies schmerzhaft war. „Wir wollen dich jetzt aber abspülen“ kündigt die Meisterin an und reicht mir den Duschkopf. Diese Chance nutze und spüle soviel ab und aus, wie ich kann, zuerst den Mund, die Nasenlöcher, die Augen. Schaumberge klatschen auf den gefliesten Boden und tanzen, von Wasserströmen getragen, gen Abschluss. ‚Armer Schaum, du hast deine Schuldigkeit getan‘ denke ich mir. Ich bin abgespült. Unverhofft, mit einem Lächeln, das ich nie vergessen werde (und bei mir einen Zustand des Erstaunens (oder des Erschreckens?) provozierend) teilt die Meisterin mit, dass noch etwas fehle. Aber was? Ja, oh Nein, die Cleopatra-Seife. Auch ich weiß, was noch kommen muss, nämlich jene Seife, die in den Augen ganz besonders brennt, unangenehm schmeckt und einen intensiven Duft verströmt (und angeblich zu jener Schönheit verhilft, die schon die antike Herrscherin aus Ägypten auszeichnete). Nun ja, wer Lady Velvet Steel gefallen will, muss leiden… Also, Seife in den Mund, Kopf zurück neigen und dankbar die schaumige Seifenlösung im Gesicht empfangen, die die Meisterin über mich wie ein wertvolles Elixier ausgiesst. „Und nun lächeln, hierher, in die Kamera“ ordnet die Meisterin mit freudiger Stimme an, wohlwissend, welche Schmerzen die Seife erzeugt, wenn flüssige, hoch konzentrierte Lauge nicht nur tröpfchenweise, sondern flutartig die offenen Auge spült. Ich nehme allen Mut zusammen, trotz des stechenden Schmerzes. Ich lächle (versuche es zumindest). Das Klicken des Auslösers ist mehrfach zu hören. Ich darf wohl vermelden, dass ein schönes Foto gelang: Schaum überfliesst das Gesicht, sammelt sich in den offenen Augen, Schaumbläschen tanzen über die Pupillen, die zunehmend von Schaum überdeckt sind.

„Finis, das wollte ich sehen, entzückend“, mit diesen Worten tut die Meisterin Ihre Freude kund. Auch ich kann mich einer gewissen Freude und Genugtuung nicht entziehen: Ich durfte meinen Teil beitragen, der Meisterin einen interessanten Tag mit neuen Herausforderungen und Erfahrungen zu bereiten und, in aller Bescheidenheit, ich überstand die Behandlung.

Nun galt noch, sich ab- und auszuspülen. Der seifigen Analfracht konnte ich mich auch auf die übliche Weise problemlos entledigen. Das sich das Gefühl vollendeter Reinheit bei mir einstellte, dürfte den geschätzten Leser nicht verwundern. Aber auch das Domizil der Meisterin war erfüllt von einem intensiven, seifigen, das Empfinden von Reinheit versprühenden Duft. Raum und Zeit waren für mich zeitweise (es waren genau zwei Stunden) vergessen. Ein nettes Gespräch mit der Meisterin rundete die Sitzung ab. Geläutert, gereinigt und gestärkt an Geist und Seele verabschiede ich mich und trete wieder ein in das andere Leben, bereichert jedoch von vielen Bildern. Schäume sind keine Träume. Finis.

Ihr Diener in Schaum und Seife
Soapman

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